Foto: Calamity Jane Blue, Erste Begegnung mit Yves Noir, 2017

Calamity Jane

Manche kennen die Calamity Jane vermutlich aus dem Westernkontext. Ich lieh mir ihren Namen 2016 für die Schaffung einer Bühnenfigur. Ihre Wurzeln nahm Calamity Jane in Burlesque. Mittlerweile ist ihre Perfomance nicht mehr eindeutig einem Genre zuzuordnen. Tanz, Akrobatik und Literatur fließen oftmals zusammen. Kooperationen mit anderen Künstler:innen sind keine Seltenheit. Seit 2024 ist sie Mitglied der Drag-Performance group Magic Garage.



Foto: Calamity Janes Reading Act, Burlesquería, Wien, Credit: Rene Wallentin


Foto: Bunny Performance, Wien, Credit: Mark Voelker, 2022


Performance im Musikvideo zu glizzah, Dritte Hand, 2019



Tag 08


08

Was, wenn der Tatort ein Körper ist.

Sie übermalt die Lippen in Sichtfarben.

Die Narben der Verbrennung lassen einen Wulst hervorquellen,

an dem jegliches Material scheuert.

Ihre Geschichte ist nicht nur ihre Geschichte.


Foto: Yves Noir / Text: KJF




Reisen.

Ich reise beinahe unverhüllt. Die Schnürung gibt den Ton an. Gleite in Zwischenräumen. Begleite mich in ein Dazwischen. Temperaturloser Verlauf der Haltestationen. Die Fahrt verläuft ohne weitere Zwischenfälle. Ein Werbespot fällt mir ein. Bunte Farben und Melodien drängen sich auf. Und ich muss mich abwenden, um ihnen zu entgehen. Warte geduldig, bis sie vorübergeflirrt sind und ich mich wieder entspannen kann. Runder werden und den Kanten entgegenwirken. Auf meiner Reise begegne ich mir Haut an Haut. Manchmal fühlt sie sich wie die eines anderen Lebewesens an und ich verliere das Gefühl. Zuerst für den Körper. Dann erst für Zeit und Raum.

Foto: Yves Noir / Text: KJF




Controlled

„In meinen Räumen bin ich meist nackt. Bewege mich frei ohne störende Kleidungsschichten, die robuste Textur meiner Haut schützt mich vor möglichen Kanten. Ich kenne die ungeraden Dielen und die bröckelig verputzten Stellen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ich mich mit dem Rücken gegen die kühlende Wand lehne, in welchen Bodenrillen sich die Schuhe stets verhaken, welche Lichter ich lieber anmache und welche auslasse. Ich verbringe nicht viel Zeit außerhalb meiner Räume, die ich mir je nach Belieben gestalten kann. Die mich manchmal gestalten, wie es ihnen beliebt."

Foto: Yves Noir / Text: KJF




. . . das nackte Wort

ist der Titel einer Lesereihe, die Kalinka Kalaschnikow und Katharina J. Ferner seit 2021 regelmäßig im intimen Ambiente Shalimar veranstalten. Performer:innen und Literat:innen haben hier die Möglichkeit ihre Texte vor Publikum zu präsentieren. Eine Besonderheit: die Lesungen erfolgen unbekleidet.

Foto: Mark Voelker / Video: Kalinka Kalaschnikow



Attitüde - 25. Todesjahr des Musiker Falco "Ganz Wien"

Mehrfache Zusammenarbeit mit dem Fotografen Walter Pobaschnig. 

Serien zu Ingeborg Bachmann: Malina, Undine geht; Marilyn Monroe und zuletzt Falco.

Interview und Fotosession zum 25.Todesjahr Falco, Sänger, Musiker (* 19. Februar 1957 Wien † 6. Februar 1998 Dominikanische Republik)

Liebe Katharina J. Ferner, welche Bezugspunkte gibt es von Dir zu Falco und den 80thies?

Wie die meisten meiner Generation bin ich auch mit seiner Musik aufgewachsen. In der Mozartstadt war natürlich „Rock Me Amadeus“ das Lied, das beim Ausgehen exzessiv gespielt wurde, aber auch viele andere. 80ties Parties waren immer ein Garant für tanzbare Musik und Spaß am Style, insofern waren diese in meinem Freundinnenkreis sehr beliebt.

Abgesehen davon teilen wir uns dem 19. Februar als Geburtstag.

Was macht für Dich den Künstler Falco aus?

Seine große Eigenständigkeit im Stil, er ist bis heute unverkennbar.

Gibt es Lieblingssongs?

Ihre Tochter.

Foto: Walter Pobaschnig